Beim vorliegenden Text handelt es sich um eine kurze Einführung in das zentrale Thema der Psychosynteresis: Die Aktivierung der Synteresis durch Traumdeutung. Die Synteresis – ein Begriff aus der christlichen Mystik, der aus der griechischen Philosophie Plotins kommt – ist das hyperbewußte, über dem verbalen Tagesbewusstsein stehende Zentrum der Psyche, welches eine therapeutische Heilkraft ausübt und – über den Traum – richtungsweisende Vorschläge an das tägliche, verbale Tagesbewusstsein sendet. Die Synteresis weis, was in bestimmten Lebenssituationen zu tun ist. Die Entscheidung liegt anschließend beim Tagesbewusstsein, insofern dieses die Traumbotschaft verstanden hat. Synteresis kann wie ein “innerer professioneller Coach“ verstanden werden, den wir – in einem gewissen Aussmaß – akzeptieren oder verwerfen können. Sigmund Freuds Struktur der Psyche besteht aus den drei Instanzen Überich, Ich und Es. Carl Gustav Jung führte das Konzept des Selbst in seine Psychologie ein, lehnte die Idee eines Überbewußtseins jedoch ab, weshalb die Psychosynteresis das Jungsche Selbst durch die Synteresis ersetzt. Das von Elisabeth und Robert Klein entwickelte Konzept stellt – ausgehend von Freud und Jung – eine Weiterenwicklung dar. Wenn in der Psychosynteresis von der Aktivierung der Synteresis gesprochen wird, dann ist damit die Einbeziehung von aus der Synteresis kommenden Inhalten in unser Tagesbewusstsein gemeint. Dessen Horizont wird dadurch erweitert.
Format: 5.5" x 8.5" (13.97 x 21.59 cm)
Anzahl Seiten: 70